Die Bundesregierung hat sich in der vergangenen Legislatur mit einem Bundeskonzept verpflichtet, den Anteil von Ostdeutschen in Führungspositionen in der Bundesverwaltung zu steigern. Dazu legte die Ostbeauftragte der Bundesregierung Elisabeth Kaiser aktuelle Zahlen vor. Demzufolge ist der Anteil Ostdeutscher in Bundesbehörden von 13,9 Prozent im Jahr 2022 auf inzwischen 15,5 Prozent gestiegen. Besonders in den mittleren Ebenen zeigt sich eine positive Entwicklung: Bei den Unterabteilungsleitungen stieg der Anteil von 9,6 auf 12,5 Prozent, bei den Referatsleitungen von 15,1 auf 16,7 Prozent. Hingegen ist der Anteil gebürtiger Ostdeutscher auf der obersten Leitungsebene von 6,8 auf 3,7 Prozent zurückgegangen, ohne Berlin sogar von 4,5 auf 1,9 Prozent.
Außerhalb der Bundesverwaltung hat sich die Repräsentation von Ostdeutschen in Führungspositionen über alle Sektoren in den vergangenen Jahren leicht erhöht – von 10,9 Prozent im Jahr 2018 auf 12,1 Prozent in 2024 – ein Wert, der aber weiterhin deutlich unter dem Anteil gebürtiger Ostdeutscher an der Bevölkerung von etwa 20 Prozent liegt. Das geht aus aktuellen Zahlen des Elitenmonitors hervor, einer von der Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland initiierten Langzeituntersuchung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Leipzig, Jena und der Fachhochschule Zittau/Görlitz. Dabei unterscheiden sich die Entwicklungen zwischen den verschiedenen Sektoren: Während es in Politik und Verwaltung eine Steigerung gab (Politik: von 19,9 Prozent auf 21,4 Prozent; Verwaltung (von 9,8 Prozent auf 12,7 Prozent), ging in anderen Sektoren die Anteile teilweise zurück, zum Beispiel in der Wirtschaft (von 5,1 Prozent auf 4,0 Prozent) oder in der Kultur (von 9,3 Prozent auf 6,8 Prozent).
Im Elitenmonitor wurden rund 3.000 Spitzenpositionen in zwölf Sektoren untersucht.
Weitere Informationen: https://research.uni-leipzig.de/elitenmonitor/
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